Title
Vom Gulden zum Euro
Subtitle (de)
Geschichte der österreichischen Banknoten
Language
German
Description (de)
Die Arbeit "Vom Gulden zum Euro" behandelt das Thema Papiergeld erstmals aus wissenschaftlich-kunsthistorischer Sicht. Die Problematik und Eigenart dieser Kunst (die man bisher mehr oder weniger nur als "Nebenprodukt" des künstlerischen Schaffens, z.B. bei K. Moser, auffaßte), wurde erst offenbar, als mir im Zuge der Vorbereitung für eine Design-Vorlesung die Oesterreichische Nationalbank Zugang zu ihrem Entwurfsarchiv gestattete. In diesem Archiv finden sich aus über zweihundert Jahren neben den Entwürfen für die emittierten Banknoten auch hunderte Entwürfe, die nicht verwirklicht wurden. (Dabei ist zu erwähnen, daß die Banknotenentwerfer bis in die Fünfziger Jahre unseres Jahrhunderts sich fast ausschließlich aus der freien Künstlerschaft rekrutierten und bedeutende Namen enthalten.) Erst die Menge dieser Entwürfe erlaubte es, einen stilistischen Zusammenhang und Ablauf dieser besonderen Kunstform festzustellen, wie er allein durch die meist mehrere Jahre auseinanderliegenden emittierten Banknoten nicht zutage treten kann. Dabei zeigten sich nicht nur die großen stilistischen Zäsuren im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts, die auf die Professoren der neu gegründeten Kunstgewerbeschule zurückzuführen sind (während man zuvor die Professoren der Akademie beschäftigt hatte), sondern auch die Rolle einzelner Künstler, wie Gustav Klimt. So ließen sich zwei Banknoten der Jahrhundertwende, die unter anderem Namen herausgekommen waren, auf Entwürfe Klimts zurückführen. Als besonders interessant und aufschlußreich erwiesen sich dabei auch zwei große Wettbewerbe (von 1900/01 und von 1925/26), die zeigen, daß die Vorstellungen der Künstler manchmal in ganz andere Richtungen drängten, als die Vorstellungen der Bank. Wichtige Aufklärung lieferten die alten Sitzungsprotokolle der Bank, in die ich ebenfalls Einsicht nehmen konnte, da sie verschiedentlich die Begründung für die Auswahl oder Ablehnung eines Entwurfs notierten. Dadurch wurde auch deutlich, daß nicht nur ästhetisch-geschmackliche Motive ausschlaggebend waren, sondern auch inhaltlich-diplomatische, die den Vielvölkerstaat betrafen. Solche Bemühungen um inhaltliche Neutralität offenbaren sich dann auch als wichtige Parameter für die "Ikonographie des Papiergeldes", die hier ebenfalls erstmals in einer derartigen Zusammenschau behandelt und in Vergleichen mit ausländischen Beispielen dargestellt wird. (Diese Vergleiche konnten nur vereinzelt gesetzt werden, da ähnlich umfassende kunsthistorische Arbeiten anderer Länder noch fehlen. Ein eigenes Kapitel ist jedoch der künstlerischen und ikonographischen Besonderheit des Dollars gewidmet.) Die Protokolle zeigen, daß im "ästhetischen Zweifelsfälle", oft gegen den Willen einzelner Vorstandsmitglieder, die Fachleute der Druckerei den Ausschlag gaben. Doch werden technische Fakten in meiner Arbeit nur dort besonders hervorgehoben, wo sie die optische Eigenart einer Banknote merkbar bestimmen (wie z.B. die Einführung des irisierenden Untergrundes). Schließlich läßt sich zeigen, daß auch die Euro-Banknoten, denen das Schlußkapitel gewidmet ist, und die bekanntlich vom Banknotendesigner der OeNB , Kalina, stammen, an die künstlerische und auch ikonographische Tradition der österreichischen Banknoten anschließen. In diesem Zusammenhang möchte ich abschließend erwähnen, daß ich zu einem Zeitpunkt (1994) mit meiner Arbeit begann, als es die Euro-Banknoten bzw. die Entwürfe dazu noch nicht gab. Meine Arbeit ist also nicht als rückwärtsgewandte "Gelegenheitsforschung" entstanden.
Keywords (de)
Papiergeld, Banknoten, Banknotenentwerfer
ISBN
978-3-205-99027-7
Author of the analogue object
Barbara  Aulinger
Format
application/pdf
Size
55.6 MB
Licence Selected
CC BY-NC-ND 3.0 AT
ÖFOS
Art history
BIC Standard Subject Categories
History of art / art & design styles
Type of publication
Book
Grant Number: Austrian Science Fund (FWF)
D 3089
Pages or Volume
304 Seiten
Publishing Address
Wien
Publisher
Böhlau
Publication Date
2000
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Persistent identifier
https://e-book.fwf.ac.at/o:308

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ISBN
978-3-205-99027-7

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PDFDocument
Format
application/pdf
Created
08.01.2013 01:54:08
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